Ein Interview mit Bettina Lorenzoni, Chefin von Lorenzoni-pr, über die Erlebnisse auf dem Weingut Chateau Figeac in Frankreich und organisatorische Tätigkeiten, die bei einer solchen Pressereise zu beachten sind.
In der letzten Maiwoche fand in der südwestfranzösischen Stadt Saint Emilion eine eineinhalb-tägige Pressereise statt. Bettina Lorenzoni und vier Journalisten durften in den Genuss von 5.000 m² Natur, Stille und erstklassigen Wein kommen und hatten daraufhin noch die Ehre, im Privathaus der Familie zu dinieren. Eine Reise wie diese gab es schon seit Monaten nicht mehr und genau aus diesem Grund stellten sich einige interessante Fragen, welche Frau Lorenzoni gerne für uns beantwortet hat.
Organisation einer Pressereise
„Ganz wichtig ist die Zusammenstellung homogener Gruppen“, meint Bettina Lorenzoni. Der Erfolg der Reise hängt davon ab, wie gut die eingeladenen Medien miteinander harmonieren. Eine Pressereise sollte so angenehm und konfliktfrei wie möglich gestaltet werden und ebenso ist es wichtig, alle Beteiligten mit genügend Informationen zu versorgen. Somit können Fragen viel gezielter und spezifischer gestellt werden.
Da das Leben eines jeden heutzutage sehr schnelllebig ist und man es sich selten leisten kann, für einen längeren Zeitraum zu verreisen, sollte diese Veranstaltung möglichst wenig Zeit beanspruchen.
Vorbereitung eines Journalisten auf eine Pressereise
Am wesentlichsten ist die Affinität zum jeweiligen Thema. Interesse und Leidenschaft sind die ausschlaggebenden Punkte beim Sammeln der Informationen und ebenso später beim Schreiben. Darüber hinaus sollten im Vorfeld natürlich alle zugesendeten Informationen wie Pressemitteilungen usw. konzentriert gelesen und verinnerlicht werden, um mit einem gewissen Grundstein an Wissen die Reise antreten und sich schon Gedanken über mögliche Fragen machen zu können.
Zum Tagesablauf am Weingut gab es nur Gutes zu sagen.
Der Hinflug war schon am frühen Morgen. Angekommen im schönen Frankreich wurden sie vom Flughafen abgeholt. Nach einem appetitlichen Brunch zum Kennenlernen zog es die Gruppe in die Weinberge, denn dort erwartete sie eine sehr interessante Führung.
„Der Informationsfluss wurde wirklich sehr gut dosiert! Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Über so ein großes und altes Weingut gibt es natürlich viel zu erzählen und dass es ihnen so gut gelungen ist, genau die richtige Menge an Infos zu finden, macht alles noch eindrucksvoller“, so Lorenzoni.
Über Weine wurde so viel kommuniziert, dass sich ein Weinkenner ausreichend informiert gefühlt hat, aber auch ein Laie gut folgen konnte.
Nach den Weinbergen ging der Rundgang im Weinkeller weiter und anschließend wurde das gesamte Team mit einem gemeinsamen Essen im Privathaus der Familie überrascht.
„Das war wirklich eine große Ehre für uns! So etwas vermittelt großes Vertrauen und ist keinesfalls alltäglich. Auf diese Weise werden Erinnerungen für die Ewigkeit geschaffen, mit dem Ziel, etwas Einzigartiges zu kreieren, das man im Normalfall nicht erlebt hätte.“
Was versteht man unter einem guten Wein?
Auf die Frage, was für sie persönlich einen guten Wein ausmache, antwortete sie mit der Gegenfrage: „Was versteht man denn unter „gut“?“
Die Chefin der Salzburger Agentur ist der Meinung, dass man so etwas nicht eindeutig sagen kann. Es kann ihr zum Beispiel ein Wein geschmacklich nicht ganz zusagen, wenn sie aber merkt, dass dieser trotzdem eine sehr hohe Qualität hat, fällt dieser für sie auch unter „gut“.
Nachbereitung einer Pressereise
Als Letztes stellte sich noch die Frage, was alles nach einer Pressereise, wie diese es war, erledigt und organisiert werden muss.
Zuallererst erkundigt sich Bettina Lorenzoni über die Heimfahrt und Ankunft der einzelnen Beteiligten. Danach sollte man ein paar Tage vergehen lassen und die gesamte Reise einmal auf sich wirken lassen, bevor man weitere Schritte setzt. Nach ca. einer Woche tritt man wieder intensiver mit den Journalisten in Kontakt und bespricht die Veröffentlichung der Berichte. Es gibt natürlich auch Themen mit gewisser Aktualität, die schneller behandelt werden müssen, aber in den meisten Fällen ist der Zeitdruck nicht allzu groß.
Abschließend kann gesagt werden, dass die Pressereise zum Weingut Chateau-Figeac ein wunderschönes und bereicherndes Erlebnis war. Hoffentlich können von nun an wieder öfter solche Reisen ermöglicht werden.